Atlan Traversan 03 - Die Rebellen von Traversan by Terrid Peter

Atlan Traversan 03 - Die Rebellen von Traversan by Terrid Peter

Autor:Terrid, Peter [Terrid, Peter]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-04-06T22:00:00+00:00


6.

»Er meldet sich nicht?«, fragte Foly ter Bar fassungslos. »Was heißt das, er meldet sich nicht?«

Der Funker zuckte hilflos die Schultern.

»Wir haben seit mehr als zwei Stunden keinen Funkkontakt mehr zum Erhabenen«, sagte er ratlos. »Der Erhabene hat es selbst so angeordnet. Er wollte unter gar keinen Umständen gestört werden. Übrigens auch von Euch nicht, Hofmarschall!«

Foly ter Bar machte eine wegwerfende Gebärde. Da stimmte etwas nicht, so oder so. Schon das geheimnisvolle Getue hatte den Hofmarschall stutzig werden lassen. Eine Botschaft von solcher Wichtigkeit, daß nur der Sonnenkur davon erfahren durfte, niemand sonst. Und sie mußte mündlich überbracht werden, und zur Krönung des Ganzen war auch noch nötig, daß der Erhabene in höchsteigener Person das halbwracke Raumschiff PADOM aufsuchte.

Wozu das alles?

Ter Bar konnte sich das Verhalten des Sonnenkurs nur dadurch erklären, daß der Sonnenkurs bei seinem Aufbruch zur PADOM noch ziemlich stark unter den Wirkungen der Getränke, Speisen und Drogen gestanden haben mußte, die Pyrius Bit kurz zuvor in sich sinnlos hineingestopft hatte.

Jetzt stand die PADOM am Rand des großen Raumhafens, in der Nähe eines Reparaturdocks. Der Sonnenkur war mit seiner Leibwache aus Robotern und Naats an Bord – und nichts geschah.

Man hätte annehmen sollen, daß man inzwischen Anstalten getroffen hätte, die PADOM ins Dock zu schaffen, daß Werkstatt- und Instandsetzungsroboter um den Kreuzer herumwuselten und sich mit den Schäden befaßten, die offenkundig waren. Ja, bei genauerem Hinsehen konnte Foly ter Bar feststellen, daß an Bord der PADOM noch einige Brände wüteten, außerdem konnten an ihrem Standort immer wieder heftige energetische Entladungen angemessen werden, die das Wrack erschütterten.

Es war der helle Wahnsinn, der Pyrius Bit dazu getrieben hatte, sich in solche Gefahr zu begeben, aber vermutlich – Foly ter Bar kannte seinen Gebieter nach all den Jahren sehr gut – hatte der Sonnenkur eines jener Stichworte gehört, die ihn immer zu elektrisieren pflegten. Verrat.

Das war genau das, was Pyrius Bit jetzt gebrauchen konnte. Verrat als Erklärung für sein eigenes Versagen. Verrat auch als Entschuldigung dafür, daß er ein paar Köpfe rollen ließ, vor allem solche Köpfe, deren Entfernung ihm Pluspunkte bei gewissen Vorgesetzten einbringen konnte. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, daß der äußerst gerissene Sonnenkur es verstanden hätte, sich nicht nur aus einer Niederlage geschickt herauszuwinden, sondern auch noch Kapital daraus zu schlagen.

»Versuchen Sie es noch einmal!«, wies Foly ter Bar den Funker an. »Ich will entweder den Erhabenen selbst sprechen oder einen Offizier seiner Leibgarde. Und noch eines: Sagen Sie denen da drüben, daß ich zu besonderen Maßnahmen greifen werde, wenn ich nicht umgehend den Beweis bekomme, daß der Sonnenkur wohlauf, gesund und Herr seiner Entschlüsse ist!«

Foly ter Bar wußte sehr genau, welche Botschaft er zur PADOM hinüberschickte. Niemand anders als Pyrius Bit selbst hatte ihm vorgemacht, wie man gewisse Situationen ausnutzen konnte. Wenn ter Bar feststellte, daß der Sonnenkur nicht mehr in der Lage war, seinen Amtsgeschäften nachzugehen, ging die Kommandogewalt augenblicklich auf ihn – und das schloß den Oberbefehl über die auf BRY 24 stationierten Truppen und Flotteneinheiten ein. Damit ließ sich eine Menge machen.

»Kontakt!«, rief der Funker halblaut aus.



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